Der Geschäftsführer der Koblenzer Verkehrsbetriebe (koveb) Hansjörg Kunz stellte sich den Fragen der Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Koblenz und zeigte dabei die Leistungsbilanz des Unternehmens und auch die bevorstehenden Herausforderungen ausführlich auf. Die koveb betreibt wesentliche Bereiche des Koblenzer Nahverkehrs, insbesondere die städtischen Buslinien und auch den Ehrenbreitsteiner Festungsaufzug. Die koveb ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Koblenz.
Die koveb besitzt rund 100 Busse, die im Stadtgebiet Koblenz in 16 Grundlinien und 8 Nachtbuslinien eingesetzt werden. Der Fuhrpark ist modern und umweltfreundlich und hat entsprechend dem Bedarf entsprechende Größe von Kleinbussen über Solo-Busse bis hin zu Gelenkbussen. Rund 300 Beschäftigte sorgen mit großem Engagement dafür, dass trotz des hohen Verkehrsaufkommens und der Baustellen im Stadtgebiet die Ziele weitestgehend pünktlich erreicht werden. Die stellvertretende Vorsitzende der MIT Koblenz, Sandra Gratzfeld, stellte die Frage, ob der öffentliche Nahverkehr für die Zukunft finanziell und strukturell gut aufgestellt sei. Immer wieder klage die Bevölkerung über hohe Fahrpreise und die Politik diskutiere auf verschiedenen Ebenen, wie für die Zukunft die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs sichergestellt werden kann.
MIT-Vorsitzender Leo Biewer ergänzte, dass trotz des neuen Nahverkehrsgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz eine nachhaltige Finanzierung nach wie vor offen sei. Es sei nicht auszuschließen, dass hohe finanzielle Belastungen für den Haushalt der Stadt Koblenz entstehen. Dies sei besonders brisant, weil die Haushaltslage für die nächsten Jahre ohnehin angespannt sei und der Wirtschaft wie den Bürgerinnen und Bürgern Steuererhöhungen kaum zumutbar seien. Geschäftsführer Kunz betonte, dass die koveb alle Anstrengungen unternehme, um trotz aller Herausforderungen das im aktuellen Nahverkehrsplan vorgegebene Leistungsangebot aufrecht zu erhalten. Im Zuge einer anstehenden Novellierung des Nachverkehrsplans muss die künftige Leistung auch vor dem Hintergrund der zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen neu bewertet werden. Leo Biewer ergänzte, dass eine mögliche Kürzung aufgrund fehlender Mittel kontraproduktiv für die Gestaltung einer umweltfreundlichen Verkehrswende sei.
Dabei gelte es auch, öffentliche Verkehrsverbindungen von den Städten zu den ländlichen Bereichen attraktiv und bezahlbar zu gestalten. Nur so könne auch der Wohnraum auf dem Land lebens- und begehrenswert sein. Die MIT Koblenz wird am 8. Oktober 2024 um 19:00 Uhr im Fährhaus Koblenz mit dem Vorsitzenden der CDU-Stadtratsfraktion Stephan Otto die Haushaltslage und weitere kommunalpolitische Themen der Stadt Koblenz erörtern. Leo Biewer versicherte, dass auch das Thema „Finanzierung des öffentlichen Nachverkehrs“ ein bedeutender Tagesordnungspunkt sein wird.
Empfehlen Sie uns!