Koblenz/Rheinland-Pfalz. „Es gibt viele Formen, Politik zu machen und Haltung zu zeigen. Eine wichtige davon ist die Mitarbeit und Mitgliedschaft in Parteien.“ Diese Tatsache, die vom Kreisvorsitzenden der CDU Koblenz und Bundestagsabgeordneten Josef Oster geäußert wurde, ist in Zeiten von kurzlebigen Protesten und zunehmender Parteienüberdrüssigkeit eine wichtige Botschaft. Zugleich gilt der Eingangssatz ganz besonders für diejenigen elf Jubilare der CDU Koblenz, die am 12. November 2022 in der Rotunde des Bauern- und Winzerverbandes geehrt wurden. Jeden von Ihnen verband die Tatsache, dass sie Jahrzehnte der CDU angehört und vielfach für sie Verantwortung übernommen hatten. Jeder einzelne der drei Festredner – Bundestagsabgeordneter Josef Oster, die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der rheinland-pfälzischen CDU, Ellen Demuth sowie der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Koblenzer Stadtrat, Stephan Otto – würdigten dieses Engagement auf eigene Weise.
Josef Oster betonte die politische Verantwortung, die viele der Jubilare über Jahre auf kommunaler Ebene getragen hätten – und auch die vielen Debatten, Schwierigkeiten und Krisen, die sie in der Politik über die Jahrzehnte erlebt hatten. Ob es Zeiten der Opposition oder an der Regierung waren, Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Unruhe – die Anwesenden seien immer für ihre demokratischen Überzeugungen und für die bürgerliche Mitte eingetreten. Auch in den Krisen, die unser Land nun zu bewältigen habe, gelte daher das alte Motto der CDU: „Erst das Land, dann die Partei, dann der Einzelne“. Pragmatische und realistische Politik der Mitte zu machen und staatspolitische Verantwortung zu übernehmen, das sei immer die Aufgabe und Selbstverpflichtung der CDU gewesen. Im Gegensatz dazu kritisierte er die Ampelregierung, die dem Land durch ideologiegesteuerte Politik Schaden zufüge.
Auch Ellen Demuth betonte die geschichtliche Dimension, spannte einen Bogen zum ersten CDU-Parteitag 1950 und sprach dem ‚größten‘ Jubilar des Abends, Herr Josef Siebenborn, ihren Dank aus, der bereits 1957 in die CDU eingetreten war und das 65-jährige Jubiläum feierte. Ellen Demuth sprach davon, dass die Herausforderungen in den letzten Jahrzehnten sich zwar gewandelt hätten, aber nicht geringer geworden seien. Sowohl in den 1950er-Jahren als auch heute befände sich die Bundesrepublik in außen- und sicherheitspolitischen schwierigen Konstellationen, und damals wie heute gelte es, dafür Lösungen zu finden. In Hinblick auf die Jubilare betonte sie vor allem die Hartnäckigkeit und die Bereitschaft, sich dauerhaft zu engagieren. „Jeder von Ihnen erinnert sich bestimmt an den ersten Wahlkampf oder das erste Mal Wahlplakate kleben – und bestimmt erinnern Sie sich auch an Momente, in denen Sie mit der Partei gehadert haben.“ Dennoch seien die Versammelten nie auf den Gedanken gekommen auszutreten, wie später auch viele der Geehrten betonten. Im Gegensatz dazu, sei es heute immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich dauerhaft engagieren und binden wollen – viele verstünden politisches Engagement als etwas Einmaliges, dass durch Wählengehen oder die Teilnahme an einer Demonstration bereits ‚erledigt‘ sei.
Im Anschluss wurden die elf Jubilare von Josef Oster einzeln geehrt, beginnend mit den Ehrungen für Andreas Kerner für 25-jährige Parteimitgliedschaft, über Peter Römer und Mark Scherhag für 40-jährige Parteimitgliedschaft. Seit 50 Jahren Teil der CDU sind Karl-Heinz Heinen, Claus-Peter Jakob, Dr. Dieter Klinker, Ursula Riess, Siegmar Stoermer, und Johannes Wilbert. Zuletzt wurde auch noch Gerd Herrig und Hans-Werner Seul für 60 Jahre Parteizugehörigkeit geehrt, sowie Herr Josef Siebenborn für unglaubliche 65 Jahre Arbeit in der CDU. Josef Oster bedankte sich abschließend bei allen und sprach davon, dass eine Partei „ein Gesicht brauche“ – und dieses Gesicht seien die motivierten und engagierten Mitglieder und Mandatsträger.
Abgerundet und beendet wurde die Veranstaltung dann bei Kaffee und Kuchen durch die vielen humorvollen und inspirierenden Anekdoten der Jubilare, die versicherten auch weiterhin die CDU zu unterstützen.
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