CDU-Agrardialog: Bürokratie ist ein steiniger Acker

Bundestagsabgeordnete Josef Oster und Christina Stumpp im Gespräch mit Winzern und Landwirten

Erfüllend, aber nicht mehr lukrativ: Der Arbeit auf dem Feld und im Stall haften noch Spuren der Romantisierung eines idyllischen Landlebens an. Mit der Realität hat das längst nichts mehr zu tun. Das mussten die Landwirte und Winzer dem Gast der CDU Koblenz beim Agrardialog nicht erst erklären. Christina Stumpp ist Fachfrau auf dem Gebiet.

Selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen, war sie von Kindesbeinen daran gewöhnt, mit anzupacken. Sie ist im Deutschen Bundestag Mitglied im zuständigen Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung. Zudem leitet sie im Konrad-Adenauer-Haus das Kommunalbüro. Auf Einladung ihres Bundestagskollegen Josef Oster kam Christina Stumpp gern in die Weinstube Antoniushof nach Moselweiß, um mit Vertretern der Branche und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.

„Unsere Landwirtschaft ist eine elementare Säule unseres Wohlstands“, schickte Josef Oster der Diskussion voraus. Umso wichtiger sei es, den Winzern und Landwirten mit Wertschätzung und auf Augenhöhe zu begegnen. Wie die Politik der Ampelregierung aber gerade diesen Berufsstand gängele, sei nicht nachzuvollziehen.

Kaum händelbar zwischen Stall und Acker: die überbordende Bürokratie. Wenn man mehr Zeit im Bürostuhl als auf dem Traktor verbringe, dann hänge irgendwas ziemlich schief, so ein Statement aus dem Publikum. „Landwirtschaftspolitik darf nicht zu einem Bürokratiemonstrum werden, das das Wirtschaften erschwert und international importierte Erzeugnisse günstiger werden lässt als heimische Produkte“, betonte Christina Stumpp. Klare Kritik richtete sie nicht nur in diesem Zusammenhang an die Ampel. Natürlich kam auch die Diskussion um die Streichung der Agrardieselrückvergütung auf den Tisch, die die Bauern neben den ohnehin schon hohen Kosten zusätzlich belastet. Auch das drohende Verbot der Hubschrauberbespritzungen für Moselwinzer an ihren Steilhängen vernebelt einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.

Eine weitere Herausforderung für die Branche ist die Unternehmensnachfolge. Bürokratie, hohe Kosten, viel Arbeit, wenig Ertrag: Je steiniger das Feld wird, das es zu beackern gilt, desto weniger sind die Töchter und Söhne der Landwirte bereit, den Betrieb zu übernehmen.

„Landwirtschaft braucht unsere Unterstützung. Wenn wir gesunde und nachhaltige Produkte auf dem Tisch haben wollen und wenn sich nicht nur Spitzenverdiener ökologisch und verantwortungsbewusste Erzeugnisse leisten können sollen, brauchen wir klare Bekenntnisse zu unserer Land- und Forstwirtschaft“, so ein Fazit der Fachfrau. In gemütlicher Runde wurden noch viele Aspekte beleuchtet. Perfektes Schlagwort für diese Veranstaltung: Wertschätzung.

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